Handball und die Nutzung der digitalen Medien

Hallo zusammen, 
nach einer viel zu langen Pause wird dieser Blog endlich wiederbelebt! Heute geht es um die Nutzung der digitalen Möglichkeiten im Handballsport. Was läuft gut? Was gilt es zu verbessern?

Endlich wieder da!

Vor mittlerweile über zwei Jahren habe ich diesen Blog gestartet. Zugegebenermaßen war das Projekt bereits nach wenigen Monaten wieder ad acta gelegt. Das hatte mehrere Gründe. Im Mai 2019 bekam ich die Möglichkeit Teil des Podcasts "Anwurf!" auf meinsportpodcast.de zu werden. Seitdem bespreche ich mit meinem geschätzten Kollegen Sebastian Mühlenhof alles, was die Handballwelt so hergibt. Im Normalfall geschieht dies wöchentlich. Nach meinem erfolgreichen Abitur im Juni 2019 hieß es dann - abgesehen von dem Podcast - erstmal: Entspannung pur. Im Oktober begann ich dann Sportjournalismus zu studieren und der Blog war endgültig ganz hinten in meinem Kopf verschwunden. 


Jedoch kam mir immer wieder die Idee den Blog wiederzubeleben. Jetzt ist es also endlich soweit. Ich bin sehr sportinteressiert - manche würden sagen verrückt - und verfolge dementsprechend einige Sportarten. Doch in den letzten Monaten habe ich immer wieder gemerkt, dass der Handball meine absolute Nummer 1 ist. Mein Ziel ist es auch neben dem Podcast weitere interessante Themen des Sports näher zu beleuchten, zu analysieren und zu kommentieren. 

So viel zum Vorgeplänkel. Für den heutigen Blogpost habe ich mir das Thema "Handball und die Nutzung der digitalen Medien" ausgesucht. Auch wenn sich in dem Bereich in den vergangenen Jahren Einiges getan hat, gibt es weiterhin Verbesserungsmöglichkeiten, die den Sport in seiner medialen Präsenz nach vorne bringen könnte. Und das sollte das Ziel aller Berichtenden, Spieler, Verantwortlichen und auch Fans sein. 

Präsenz auf YouTube ausbauen

Der erste Bereich ist die Präsenz auf YouTube. Seit der Saison 2017/18 werden alle Bundesliga-Spiele beim Pay-TV-Sender Sky übertragen. An den Übertragungen, inklusive Kommentatoren, Moderatoren und Experten, ist wenig auszusetzen. Alle Videoinhalte (Zusammenfassungen, Interviews, weitere Shows aus dem TV) sind bei skysport.de zu finden. Das ist zunächst einmal positiv. 

Die Länge der Zusammenfassungen ist mir jedoch ein Dorn im Auge. Die meisten Videos haben eine Länge von knapp über zwei Minuten. Im Vergleich dazu hatte die Zusammenfassung der ARD-Sportschau zum ersten Olympia-Quali-Duell gegen Schweden eine Länge von zehn (!) Minuten. Zugegebenermaßen ist dies auch dort eher die Ausnahme. Während der Weltmeisterschaft variierte die Länge der Videos zwischen drei und sieben Minuten. Seit dieser Saison hat Sky auch die Exklusivrechte für die Formel 1 und zeigt dort Highlights in der Länge von ca. sieben Minuten. Im Vergleich dazu waren die Highlight-Videos während der vergangenen Saison ebenfalls nur zwei Minuten lang. Eine Veränderung der Länge der Videos scheint also nicht utopisch.


Ein Rätsel ist für mich zudem, dass auf dem Sky Sport YouTube-Kanal nur die Highlights der Spiele hochgeladen werden. Warum nicht wenigstens ein paar Interviews? Zum Beispiel die Stimmen zum Top-Spiel in einem Video zusammengefasst. Ein Bennet Wiegert ist jemand, dem man stundenlang dabei zuhören könnte, wenn er über diesen wunderbaren Sport philosophiert. 

Mehr Engagement bei CL & EL

Seit dieser Saison laufen die drei internationalen Clubwettbewerbe der EHF beim Streaming-Dienst DAZN. Wie es bei dem Streaming-Dienst üblich ist, liegt der Fokus nahezu komplett auf dem Spielgeschehen. Der Beginn der Übertragung ist mit dem Einlaufen der Mannschaften, nach dem Spiel gibt es ein kurzes Fazit sowie eine Einordnung der angezeigten Statistiken. 

Shows in Eigenregie gibt es (bisher) kaum. Vor dem Duell zwischen Barcelona und Kiel gab es ein Interview mit den beiden Spielmachern Domagoj Duvnjak und Aron Palmarsson. Aktuell schätzt DAZN-Experte Johannes Bitter in einem sechsminütigen Video die Chancen der beiden deutschen Vertreter in der K.O.-Phase ein. Zur European League, in der es am Dienstag um den Einzug ins Final4 ging, gibt es keine Hintergrundberichte auf der Plattform. 

Aufgrund der Beliebtheit bei der jungen Zielgruppe muss DAZN die erworbenen Rechte besser nutzen. Vor allem die K.O.-Runde der Champions League, mit dem großartigen Final4 in Köln, bietet genug Gesprächsstoff und Hintergrundgeschichten, um bisher nicht-interessierte abzuholen und in den Bann zu ziehen.

Champions League Highlightshow

Alle Spiele ohne deutsche Beteiligung können kostenlos bei ehf.tv verfolgt werden. Das ist an sich positiv. Jedoch steht nur für das sogenannte "Match of the Week" ein englischer Kommentar zur Verfügung. Alle restlichen Spiele werden mit der reinen Hallen-Atmosphäre übertragen. Da vor allem Interessierte, die keine starke Liga im eigenen Land haben oder diese dort im Pay-TV übertragen wird, zuerst mit den kostenlosen Angeboten zur Champions und European League in Berührung kommen, wären englische Kommentatoren bei jedem Spiel hilfreich, um ihnen das Spiel näher zu bringen und sie zum erneuten Einschalten zu bewegen.

Und dann wäre da noch das Thema Highlightshow. Vor ein paar Jahren gab es nach jedem Spieltag der Champions League eine Highlightshow, die alle Highlights der Begegnungen sowie eine Hintergrundgeschichte zu einem Verein oder Spieler zeigte. Diese gibt es momentan leider nicht. Auch hier könnten spannende Geschichten erzählt werden und neue Gesichter des Sports erzeugen. Immerhin werden mittlerweile die Highlightvideos zu jeder Partie der Champions und European League auf dem YouTube-Kanal der EHF (Home of Handball) hochgeladen. Außerdem sind dort verschiedene Top-5 Videos zu finden. Ein absolutes Plus.   


HBF ohne Twitter?!

Dass der Frauensport in der Berichterstattung generell unterrepräsentiert ist, kann wohl keiner bestreiten. Im Handball haben wir das Glück, dass handball-world.news dem Frauenhandball eine Plattform bietet. Dennoch gibt es vor allem auf Seiten der Liga (HBF) Verbesserungspotenzial. Während dem Instagram-Account der HBF über 14 Tausend Menschen folgen, existiert nämlich kein Twitter-Account für die Liga. Meiner Meinung nach verschenktes Potenzial, das genutzt werden muss. 


Natürlich ist es spekulativ eine mögliche Followerschaft auf Twitter zu schätzen, aber warum nicht? Zum Vergleich können die jeweiligen Accounts der HBL hinzugezogen werden. Dem Instagram-Account der Handball-Bundesliga der Männer folgen 181 Tausend Menschen. Auf Twitter sind es 56 Tausend. Also ein Faktor von 3,2. Dem Instagram-Account der HBF folgen wie erwähnt 14 Tausend Fans, demnach könnten es auf Twitter 4,3 Tausend sein. Eine weitere Plattform, auf der Beiträge zudem noch einfacher geteilt werden können als bei Instagram. 

Es geht in die richtige Richtung

Zum Abschluss soll es noch einmal positiv werden, denn es gibt bereits wirklich gute Entwicklungen. Zu erwähnen ist zum Beispiel das fantastische Format "Playbook" von Sky und der Liqui Moly HBL. In diesem Format erklärt Taktikexperte Jörg Lützelberger verschiedene Spielsituationen der vergangenen Wochen. In der aktuellen Folge geht es zum Beispiel um die zweite Welle. 


Die Videos werden im TV bei Sky, in voller Länge auf dem YouTube-Kanal der Liga sowie auf den Social Media Accounts der HBL veröffentlicht. So schafft man es, Neulingen und eingefleischten Fans den Sport noch näher zu bringen. 

Auch im Podcastbereich ist der Sport breit aufgestellt, wie der Artikel: "Audio im Trend" von handball-world.news zeigt. Die verschiedenen Podcasts ergänzen sich sehr gut und somit dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. 

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