Neue WM-Plätze Verteilung, Bundesliga im Überblick

Hallo zusammen,
in diesem Blogeintrag werde ich auf die Verteilung der Teilnehmerplätze für die kommende Weltmeisterschaft 2021 in Ägypten blicken, die erstmals mit 32 Mannschaften ausgetragen wird, und zudem auf die momentane Lage in der ersten Bundesliga schauen.

Neue WM-Plätze Verteilung
Die nächste Handball-Weltmeisterschaft im Jahr 2021 in Ägypten wird erstmals mit 32 Mannschaften ausgetragen. Somit gibt es also acht Teilnehmerplätze mehr zu vergeben und die IHF gab vor ein paar Tagen die Verteilung dieser Plätze bekannt.
So qualifizieren sich nach wie vor der Gastgeber (Ägypten) und der Titelverteidiger (Dänemark) direkt für das Turnier und müssen nicht durch die Qualifikation. Aus Europa werden dazu fix 13 Teilnehmer gestellt, einer mehr als bisher.
Doppelt so viele Teilnehmer wird es aus Afrika geben, die nun sechs Teilnehmer stellen. Hätte der Afrikanische Verband schon bei dieser WM sechs Teilnehmer gestellt, wären Marokko, Gabun und Algerien dabei gewesen. Ob sich das Niveau des Turniers gesteigert hätte, wage ich zu bezweifeln.
Für Panamerika gibt es auch eine deutliche Änderung. Von nun an werden nämlich vier Teilnehmer aus Zentral- und Südamerika kommen und einer aus Nordamerika oder der Karibik. Bisher gab es für den gesamten Panamerikanischen Verband drei WM-Tickets. Somit steigen die Chancen für Länder wie Kuba, die USA oder Grönland an einer Weltmeisterschaft teilnehmen zu können.
Aus Asien werden sich wie bei der vergangenen WM sportlich vier Länder qualifizieren.
Der Ozeanische Verband könnte einen Teilnehmer stellen, falls sich ein Team unter den Top 5 der Asienmeisterschaft befindet. Da dies als sehr unwahrscheinlich angesehen wird, wird es wohl zwei Wildcards geben.
Es gab in den letzten Monaten immer wieder Gerüchte, dass die IHF den kommenden Gastgebern der Olympischen Sommerspiele eine Wildcard geben möchte, falls diese sich nicht sportlich qualifizieren. Das würde heißen, dass sich die USA als Gastgeber der Olympischen Spiele 2028 Hoffnung auf eine Wildcard für die Weltmeisterschaften 2025 und 2027 machen können, vielleicht auch schon früher.
Es ist kein Geheimnis, dass die IHF die schlafenden Riesen USA und auch China erwecken will und dies mit solchen Wildcards versucht zu erreichen.

Bundesliga nach 25 Spieltagen
Die vier Europapokalplätze scheinen nach 25 Spieltagen vergeben.
An der Spitze der Tabelle steht der, seit nun einem Jahr ungeschlagene, amtierende deutsche Meister SG Flensburg-Handewitt.
Die SG steht mit 48:0 Punkten (erst 24 Spiele; Nachholspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen am 21. April) komfortabel vor ihrem norddeutschen Rivalen dem THW Kiel (44:6 Punkte). Nach ihrer Niederlage gegen den SC Magdeburg erklärte Alfred Gislasson die Meisterschaft für entschieden.
Auch wenn die Flensburger im Moment auf dem besten Weg in Richtung Titelverteidigung sind, müssen sie noch in Magdeburg, Mannheim und Kiel antreten. Weitere Ausrutscher darf sich der THW aber definitiv nicht mehr erlauben.
Um den dritten Platz streiten sich momentan die Rhein-Neckar Löwen (40:8 Punkte) und der SC Magdeburg (40:10 Punkte). Beide Mannschaften treffen am 28. April in Magdeburg aufeinander und spielen, wie erwähnt, zudem noch zu Hause gegen Flensburg. Ein Sieg oder Unentschieden in dieser Partie könnte am Ende mit entscheidend sein.
Auf Platz fünf liegt die MT Melsungen mit 32:18 Punkten, knapp vor den Füchsen aus Berlin (30:20 Punkte), die im Moment große Verletzungssorgen plagen und auch deshalb zwei Mal in Folge verloren haben (in Melsungen und gegen Göppingen).
Für beide Teams geht es wohl nur noch um den fünften Platz, da die ersten Vier wohl zu weit weg sind und die beiden Verfolger relativ inkonstant spielen.
Diese Verfolger sind der Bergische HC und Frisch Auf! Göppingen mit jeweils 27:23 Punkten. Das direkte Duell in der Rückrunde konnten die Bergischen Löwen vergangene Woche mit 30:27 in Göppingen für sich entscheiden.
Der Bergische HC spielt die beste Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte und kann den bisherigen Punktebestwert von 28 Punkten im nächsten Spiel bei der SG BBM Bietigheim einstellen oder übertreffen.
Das dichte Mittelfeld von Platz 9 bis 14 wird vom HC Erlangen (22.28 Punkte) angeführt.
Die Franken haben sich nach einem schwierigen Saisonstart mit 4:16 Punkten gefangen und verloren auch in dieser Phase einige Spiele gegen Teams wie die Löwen oder Flensburg mit nur zwei bzw. einem Tor. Seit der WM-Pause holten die Erlanger 6:6 Punkte, darunter ein 23:23 gegen die Rhein-Neckar Löwen und einen deutlichen 26:18 Sieg gegen den Bergischen HC.
Hinter dem HCE stehen punktgleich der TBV Lemgo und die TSV Hannover-Burgdorf mit 21:29 Punkten. Der Blick auf die Punkeausbeute und die damit verbundene Platzierung könnte bei beiden Teams kaum unterschiedlicher sein.
Der TBV kann durchaus zufrieden sein. Klar wurden in dieser Saison unnötig Punkte liegen gelassen, wie zum Beispiel am Samstag bei der 19:20 Niederlage in Ludwigshafen oder beim 23:25 in Stuttgart. Jedoch gab es auch einige gute Spiele, wie die knappe Niederlage gegen Flensburg (21:23), den deutlichen 40:27 Sieg gegen Bietigheim und die überraschenden 28:26 und 34:30 Erfolge gegen Melsungen und Berlin.
Die TSV Hannover-Burgdorf hatte sich nach Platz 6 und dem DHB-Pokal Finaleinzug im vergangenen Jahr, in diesem Jahr deutlich mehr erhofft. Doch große Verletzungssorgen, inkonstante Leistungen, die Dreifachbelastung und andauernde Gerüchte um finanzielle Probleme, sowie den Zeitpunkt des Abgangs von Kai Häfner machten diesen Ambitionen einen Strich durch die Rechnung. Der neunte Platz würde die verkorkste Saison wohl noch einigermaßen annehmbar wirken lassen. Zudem haben sie noch eine Chance auf das EHF-Pokal Viertelfinale und stehen erneut im DHB-Pokal Final-Four.
Auf den Plätzen 12 und 13 stehen ebenfalls zwei Teams mit der gleichen Punkteausbeute.
Die GWD Minden macht im Moment eine schwächere Phase durch. Nach Platz 9 und 16:18 Punkten in der Hinrunde, folgten in den bisherigen acht Rückrundenpartien nur noch 4:12 Punkte. Dadurch sind die Ostwestfalen in der Tabelle etwas abgerutscht.
Der TVB Stuttgart hat sein Saisonziel Klassenerhalt bereits erreicht. Nach einer guten Hinrunde mit Platz 12 und 13:21 Punkten, trotz des längeren Ausfalls von Mimi Kraus, der mittlerweile in Bietigheim spielt, folgten in der Rückrunde bisher ebenfalls gute 7:9 Punkte. Die letzten drei Spiele dürfen den Stuttgartern Hoffnung machen in der Tabelle noch ein paar Plätze vorrücken zu können. Nach dem 26:26 gegen Frisch Auf! Göppingen, siegte man im Derby bei der SG BBM Bietigheim deutlich mit 28:19 und verlor nur knapp gegen den THW Kiel (27:30).
Das Ende des engen Mittelfelds belegt die HSG Wetzlar mit 18:32 Punkten.
Das Team von Kai Wandschneider spielt nach einem neuerlichen Umbruch im Sommer meiner Meinung nach eine solide Saison und wird das alljährliche Ziel Klassenerhalt wieder realisieren.
Als Highlights können die Last-Second Niederlagen gegen die Löwen (25:26) und Flensburg (29:30) gewertet werden, sowie der 30:19-Sieg gegen die Eulen aus Ludwigshafen.
Hinter der HSG steht die wohl größte Enttäuschung der Saison. Der SC DHfK Leipzig steht mit 14:36 Punkten im absoluten Niemandsland. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Leipziger noch große Sprünge in der Tabelle machen werden und auch zu den Abstiegsrängen sollte der Abstand groß genug sein. Nichtsdestotrotz sollte die Mannschaft mit den personellen Möglichkeiten deutlich besser dastehen. Dass das Potenzial vorhanden ist, zeigten sie in den Spielen bei den Löwen (24:24), gegen Kiel (24:25) und Flensburg (20:21) oder Magdeburg (24:25).
Dazu gesellten sich jedoch nahezu unerklärliche Niederlagen gegen Stuttgart (26:27), Gummersbach (28:30) und Ludwigshafen (24:27). Es wird interessant zu beobachten sein, wie und ob die Mannschaft im Sommer verändert wird.
Kommen wir nun zu den drei Teams die bisher im einstelligen Bereich punkten konnten.
Der Abstiegskampf ist, wie so oft in den vergangenen Jahren, extrem spannend.
Und wie so oft ist auch der VFL Gummersbach wieder mittendrin.
Die Oberbergischen stehen momentan bei 9:41 Punkten und hoffen in den kommenden Wochen, mit ihrem neuen Trainer Torge Greve, das Ruder herumreißen zu können. Wenn man sich jedoch die momentanen Leistungen und die klar ersichtliche Verunsicherung im Team anschaut, scheinen Punkte nur noch im letzten Spiel gegen Mitkonkurrent Bietigheim realistisch. Falls es zu diesem Showdown in Bietigheim kommen sollte, sehe ich schwarz für den Bundesliga-Dino.
Eben jene Bietigheimer liegen mit 8:42 Punkten nur einen Zähler hinter dem VFL. Der Transfer von Michael Kraus hat dem Team einen weiteren Schub gegeben und auch Torwart Domenico Ebner spielt auf einem kostant guten Niveau. Das gibt den Schwaben Hoffnung, schon vor dem letzten Spieltag noch punkten zu können. Das 27:18 gegen die Eulen war definitiv ein starkes Zeichen im Abstiegskampf.
Die Eulen stehen am Ende der Tabelle, konnten mit dem 20:19-Sieg in letzter Sekunde gegen den TBV Lemgo aber mit nun 7:43 Punkten aufschließen.
Die Ludwigshafener haben jedoch ein hartes Programm vor sich, ähnlich wie die beiden Konkurrenten. In Leipzig, gegen Stuttgart und Minden sollte man für eine Chance um den Klassenerhalt definitiv punkten, sonst wird es wohl nichts mit dem zweiten Klassenerhalt in Folge.

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