Gruppenüberblick, Zuschauerzahlen und vielversprechende Isländer

Hallo zusammen,
die Weltmeisterschaft ist in vollem Gange und gestern wurde der 3. Spieltag in allen vier Gruppen ausgespielt. 
Damit ist es Zeit, das bisher Geschehene ein wenig zusammenzufassen und einen Überblick über die Gruppen und die Zuschauerzahlen zu geben. Außerdem werde ich mich mit den vielversprechenden jungen Isländern beschäftigen.

Den Rückblick auf die ersten drei Spieltage beginnen wir selbstverständlich in Gruppe A.
Frankreich führt die Gruppe nach einem Zittersieg gegen Brasilien, einem deutlichen Sieg gegen Serbien und einem vom Ergebnis her deutlichen Sieg gegen Korea, bei dem sie nach gut 40 Minuten mit nur 2 Toren führten, mit 6:0 Punkten an. Dicht dahinter steht die deutsche Mannschaft nach zwei deutlichen Siegen gegen Korea und Brasilien und dem Unentschieden gegen Russland, mit 5:1 Punkten auf dem zweiten Platz.
Den dritten Platz, der zur Teilnahme an der Hauptrunde in Köln berechtigt, hat momentan Russland inne. Die Russen besiegten Korea am Ende souverän und spielten gegen Serbien und Deutschland unentschieden (4:2 Punkte).
Brasilien darf nach der knappen Niederlage gegen Frankreich und der hohen Niederlage gegen den Gastgeber, durch den knappen Sieg gegen den fünften Serbien (1:5 Punkte) mit 2:4 Punkten noch auf die Hauptrunde hoffen.
Korea ist nach drei Niederlagen abgeschlagener Sechster.
In Gruppe B läuft alles wie erwartet.
Kroatien und Spanien fuhren in den ersten drei Spielen, drei Siege ein. Spanien tat sich jedoch gegen Japan sehr schwer (26:22).
Auf Platz drei liegt Mazedonien (4:2 Punkte), das gegen Japan und Bahrain gewann und dann im Balkanduell gegen Kroatien verlor.
Island verlor die beiden schweren Auftaktspiele gegen Kroatien und Spanien erwartungsgemäß.
In beiden Spielen wären jedoch durchaus Überraschungen möglich gewesen (dazu später etwas mehr). Das 36:18 gegen Bahrain bringt die Isländer nun auf 2:4 Punkte und damit direkt hinter Mazedonien. Es läuft alles auf ein entscheidendes Duell um Platz 3 am letzten Spieltag hinaus.
Japan und Bahrain werden wohl am letzten Spieltag um den fünften Platz dieser Gruppe spielen, hier sehe ich Japan als leichten Favoriten, es dürfte knapp werden.

Es geht nun nach Dänemark.
In Gruppe C sieht es an der Spitze so aus wie erwartet.
Dänemark und Norwegen, mit jeweils 6:0 Punkten, trennt nur das Torverhältnis.
Dahinter hat sich ein Dreikampf um den dritten Platz entwickelt.
Nach dem deutlichen Sieg der Chilenen gegen Österreich (32:24), verloren die Chilenen gestern Nachmittag gegen Tunesien mit 30:36. Dank Österreichs 29:22 Sieg gegen Saudi-Arabien, stehen alle drei Teams nun mit 2:4 Punkten da. Saudi-Arabien verlor bisher alle Spiele gegen Österreich, Norwegen und Dänemark und liegt damit auf dem letzten Platz.
Gruppe D ist die erwartet offene Gruppe.
Schweden (6:0 Punkte) und Ungarn (5:1 Punkte) stehen zwar schon relativ deutlich auf den ersten beiden Plätzen, jedoch kämpfen alle vier Mannschaften dahinter um den Einzug in die Hauptrunde.
Katar liegt im Moment auf Platz 3 (2:4 Punkte, -2 Tordifferenz) knapp vor Ägypten (2:4, -6) und Angola (2:4, -27). Argentinien liegt dank des Remis im Auftaktspiel gegen Ungarn mit 1:5 Punkten und einer Tordifferenz von minus 17 auch noch im Rennen.

Blicken wir nun auf ein Thema, dass für die Veranstalter und vor allem für den IHF-Präsidenten Hassan Moustafa sehr wichtig ist. Dieses Thema sind die Zuschauerzahlen, sowohl in den Hallen als auch vor dem TV.
An den beiden deutschen Spielorten in Berlin und München, sind die Auslastung und die Stimmung überragend.
Die bisherige Minuskulisse, wenn man sie überhaupt so bezeichnen kann, liegt bei 6.000 Zuschauern, am gestrigen Montagnachmittag, beim Spiel zwischen Island und Bahrain.
In der deutschen Gruppe A in Berlin, lagen die Zuschauerzahlen bei allen neun Spielen bisher bei mindestens 10.000 Zuschauern. Vier Spiele waren bisher ausverkauft.
In Dänemark sieht das etwas anders aus.
In der Gruppe der dänischen Gastgeber, liegt die bisherige Minuskulisse bei 3.247 Zuschauern bei der Partie Tunesien gegen Chile. Dieses Spiel fand, wie das am schlechtesten besuchte Spiel der Gruppe B, am gestrigen Montagnachmittag statt.
Die Gruppe D mit Schweden ist das kleine Sorgenkind, mit einer durchschnittlichen Zuschauerzahl von 3.898. Das am schlechtesten besuchte Spiel der WM, war das Spiel zwischen Ungarn und Katar mit 1.694 Zuschauern. Hier muss man jedoch festhalten, dass in Gruppe D nur zwei europäische Mannschaften spielen. In den Gruppen A und B sind es vier, in Gruppe C immerhin noch drei.
Im Durchschnitt besuchten 11.731 Zuschauer die Spiele der Gruppe A, zu den Spielen der Gruppe B kamen bisher durchschnittlich 9.433 Besucher und bei den Partien der Gruppe C waren es bisher 9.169 Zuschauer.
Für die öffentlich-rechtlichen Sender zahlt sich die Weltmeisterschaft schon nach den ersten beiden Spielen aus.
Das Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Korea sahen sich 6,11 Millionen Zuschauer an. Beim zweiten Spiel gegen Brasilien schalteten schon 7,92 Millionen Zuschauer ein.
Diese Zahlen beweisen einmal mehr, dass Handball mit Abstand die Mannschaftssportart Nummer 2 in Deutschland ist.
Zum Vergleich, das Auftaktspiel der deutschen Eishockey Nationalmannschaft bei der WM 2018 schauten im Durchschnitt 810.000 Zuschauer.

Zum Abschluss dieses Blogs, werde ich mich mit den Isländern beschäftigen.
Das Team von Gudmundur Gudmundsson, ging stark verjüngt in das Turnier.
Im aktuellen Kader stehen mit Torwart Björgvin Gustavsson (33 Jahre) und Rechtsaußen Arnor Gunnarsson (31 Jahre) nur zwei Spieler die älter als 30 Jahre sind. Dagegen stehen acht Spieler die 23 Jahre oder jünger sind im Aufgebot der Nordländer.
Aufgrund dieser Tatsache, ging man mit vorsichtigen Zielen in dieses Turnier. Ziel sei es laut Gudmundsson in drei Jahren wieder in den Top 8 Europas zu sein. Man hoffe zwar auf die Hauptrunde, aber sei in keinem Spiel der Favorit. Nicht einmal gegen Bahrain und Japan.
Nachdem sich dann auch noch der erfahrenste Spieler, Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson, kurz vor dem Turnier verletzte, glaubte kaum einer an dieses junge isländische Team.
In den ersten drei Partien jedoch zeigten die Isländer nicht nur sehr schönen Handball, sondern sie hielten auch lange gegen die Mitfavoriten Kroatien und Spanien mit. Zwar verloren sie diese Spiele am Ende mit 27:31 und 25:32, jedoch wären in beiden Spielen, mit etwas mehr Cleverness und etwas mehr Ruhe, Punkte drin gewesen. Der 36:18 Kantersieg gegen Bahrain zeigt, dass sie in dieser Gruppe mindestens Vierter werden sollten.
Die Top-Torschützen des Teams sind bisher die erfahrenen Arnor Gunnarsson (16 Tore), Aron Palmarsson (15 Tore und dazu 11 Assists) und Olafur Gudmundsson (12 Tore).
Auch Torwart Björgvin Gustavsson spielt mit einer Quote von 34% mit 27 Paraden (also durchschnittlich 9 pro Partie) eine sehr gute Weltmeisterschaft.
Um in die Hauptrunde einzuziehen, muss zunächst am Mittwoch ein Sieg gegen Japan her, die nach der knappen Niederlage gegen Spanien ein unangenehmer Gegner sein werden. Bei einer Niederlage der Mazedonier im Abendspiel gegen Spanien, würde es so am Donnerstag um 18 Uhr zum entscheidenden Duell gegen die Mannschaft vom Balkan kommen.
Die Halle dürfte kochen, da neben zahlreichen isländischen und mazedonischen Fans, wohl auch die kroatischen Fans in der Halle sein werden und ihre Rivalen vom Balkan verlieren sehen wollen.
Alles ist angerichtet für ein fantastisches Finale in München.

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